Das

Kepler-
Gymnasium Ulm

Blaue Wunder und geheimnisvolle Schildkröten - Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbs am KGU

„Du bist ein Mönsch“, brummt Evelina mit tiefer Hundestimme. Gebannt hören die rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörer zu, wie die Schülerin der Albert-Einstein-Realschule Wiblingen aus Paul Maars Kinderroman „Herr Bello und das blaue Wunder“ vorliest. Noch ahnen sie nicht, dass sie gerade die diesjährige Siegerin des Stadtentscheids Ulm hören. Denn Evelina hat eine harte Konkurrenz: Acht Sechstklässlerinnen, jeweils die besten Vorleserinnen ihrer Schule, sind an diesem Montagnachmittag ins Kepler-Gymnasium gekommen. Dort wird dieses Jahr der Regionalentscheid des bundesweiten Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels ausgetragen, an dem sich jährlich rund 600 000 Sechstklässler beteiligen.

 

Die acht Ulmer Schulsiegerinnen machen es der fünfköpfigen Jury, bestehend aus echten Lese- und Sprechexperten, nicht leicht. In der ersten Runde tragen sie Texte aus selbst gewählten Büchern vor. Rosa vom Kepler-Gymnasium (Klasse 6a) fesselt die Zuhörer mit dem Todeskampf des Meermädchens Alea Aquarius. Die Vorleserinnen lesen mal dramatisch, mal geheimnisvoll – langweilig wird es keine Sekunde. Die Juroren - die Leiterin der Kinderbibiliothek Melanie Keil, der SWR-Moderator Rainer Schlenz, der professionelle Vorleser Friedrich Fürst, Sabine Müther von der Buchhandlung Kerler sowie Tim Bolter, ein Vertreter des Orga-Teams der Ulmer Unke - machen sich eifrig Notizen.

 

Nach einer kurzen Pause geht es dann ans Eingemachte: Die Schülerinnen müssen einen unbekannten Text vortragen. In Ulm ist dieser Text – wie könnte es anders sein – aus einem „Unke-Gewinner-Buch“, aus Janet Foxleys „Victoria Street No. 17. Das Geheimnis der Schildkröte“. Auch das bewältigen alle so gut, dass die Jury lange tagen muss. Doch endlich ist es so weit. Dr. Karin Weidner-Reuter, die Schulleiterin des Kepler-Gymnasiums, überreicht allen Teilnehmerinnen eine Urkunde und – natürlich – ein Buch. Die Siegerin Evelina erhält ein weiteres Buch. Das kann sie auch gut brauchen, denn schon in wenigen Wochen wird sie wieder vorlesen: Beim Bezirksentscheid in Tübingen.