Wie schreibt man gute Texte?
– eine Frage, die auch für Schüler interessant ist.
Bei einer Lesung am Mittwoch, 4.10.17 gab Dirk Kurbjuweit darauf hilfreiche Antworten.
Zum einen zeigte er, was gute Texte sind, indem er aus seinem spannenden, aber auch verstörenden Roman "Zweier ohne" (2001 erschienen) vorlas. Zum anderen gab er aus seiner Erfahrung als Autor und Journalist (derzeit Chefredakteur beim "Spiegel") Tipps für das Schreiben.
Die anwesenden Zehntklässler sollten zunächst selbst einen einleitenden Satz zu ihrer persönlichen Biographie schreiben. Aus diesen Beispielen leitete Kurbjuweit dann ab, wie man die Aufmerksamkeit der Leser mit dem Textbeginn fängt und mit welcher Dramaturgie bzw. Struktur man die Spannung erhält.
Auch für Aufsätze gilt: Mache den Leser neugierig, indem du mit etwas Besonderem beginnst. Vermeide ermüdende Schachtelsätze; komm auf den Punkt. Knapp und präzise ist besser als unnötig ausgeschmückt.
Laut Kurbjuweit ist man als Autor ein Schöpfer - wie Gott – mit großem Gestaltungsspielraum, aber auch der Verantwortung für den sinnvollen Umgang damit.
"Angst" ist der Titel eines seiner Romane, die inzwischen verfilmt worden sind (am 16.10.17 im ZDF gezeigt; Thema Stalking). Auch darin verarbeitet Kurbjuweit seine eigenen Erfahrungen, die eigene Umgebung und Beobachtungen. Das Leben kann einem Angst machen und das Schreiben kann helfen bei der Verarbeitung, sagt der Autor. Vor einem Schreibauftrag, vor einer leeren Seite hat Kurbjuweit keine Angst. "Ein leeres Blatt ist nicht mein Feind, es ist mein Freund." Und so sollten auch Schüler an ihre Aufsätze herangehen: Brainstorming, Gliederung und los – und zum Schluss nochmal lesen und überarbeiten.
Abends las Kurbjuweit in der Buchhandlung Kerler aus seinem neuen Roman " Emma Herwegh". Vielen Dank für die freundliche Vermittlung und Unterstützung der Lesung am KGU.